Die schriftliche Arbeit ist Teil der Ausbildung und damit Bestandteil der Ausbildungsnote. Ihr Anteil an der Ausbildungsnote beträgt 20%. Die gesamte Ausbildungsnote selbst geht zu 50% in
die Endnote ein.
Mit der schriftlichen Arbeit soll die Lehrkraft im Vorbereitungsdienst nachweisen, dass sie ein Thema aus der schulischen Praxis selbstständig auswählen, umsetzen, reflektieren und verständlich
darstellen kann. Die schriftliche Arbeit dokumentiert demzufolge den Kompetenzzuwachs laut APVO-Lehr innerhalb eines zeitlich und inhaltlich abgesteckten Rahmens. Hierzu zählt ebenso der
Grundsatz der Wissenschaftsorientierung wie der der angemessenen Verbalisierung.
Die schriftliche Arbeit wird nach Bekanntgabe des Themas bis spätestens zum Ende des elften Ausbildungsmonats erstellt und vorgelegt. Sie wird von zwei Ausbildern begutachtet und benotet.
Die schriftliche Arbeit sollte bis zum Ende des elften Ausbildungsmonats abgegeben werden.
Daraus schlussfolgernd muss möglichst frühzeitig (spätestens bis Ende des 3. Ausbildungsmonats) mit dem Entscheidungsprozess für das Vorhaben/Thema begonnen werden.
Dieser sollte spätestens am Ende des 9. Ausbildungsmonats abgeschlossen sein, damit der Vorschlag den Ansprüchen der APVO und den eigenen Vorstellungen inhaltlich und formal gerecht wird.
Bevor mit dem Vorhaben begonnen wird, kann ein Gespräch mit fachlich zuständigen Ausbildern geführt werden.
In diesem Fall wird erwartet, dass zu diesem Gespräch eine schriftlich formulierte Zielvorstellung, eine vorläufige (schriftlich fixierte) Gliederung und Literaturvorschläge vorgelegt werden.
Gegebenenfalls können diese Überlegungen auch in Form eines Kolloquiums im jeweiligen Seminar vorgestellt werden.
Es besteht die Möglichkeit, die Arbeit im Team zu schreiben (vgl. APVO).
Die zu bestellenden Gutachter müssen nicht mit den beratenden Seminarleitern übereinstimmen.
Das Thema oder Vorhaben soll sich auf die im Vorbereitungsdienst zu erwerbenden Kompetenzen beziehen (siehe Anlage 2 zur APVO). Der angestrebte Kompetenzzuwachs des Anwärters/der Anwärterin muss
deutlich und vor allem dokumentiert werden.
Themen können beispielsweise zu schulinternen Projekten, zum Schulprofil oder Schulprogramm, zur Erziehungs- und Elternarbeit, zu Diagnose- und Fördervorhaben, zur (unterrichtlichen) Arbeit in
Lerngruppen gestellt werden (vgl. Durchführungsbestimmungen zur APVO).
Der Aufbau der schriftlichen Arbeit sollte sich wie folgt gliedern:
Der Inhalt der Arbeit muss ohne Anhang verständlich sein.
gemäß §9 APVO-Lehr
1. Kompetenzen - eine Begriffsklärung
Kompetenzen beschreiben die Befähigung eines Menschen mit Blick auf seine Kenntnisse, Fertigkeiten und Einstellungen in ihrem wechselseitigen Zusammenspiel.
Ergänzung: Es gibt keine Kompetenz ohne Performanz.
2. Kenntnisse, Fähigkeiten/Fertigkeiten und Einstellungen/Haltungen
Kenntnisse: die Zunahme an Wissensbeständen, an Kenntnissen, an Sachwissen, an Informationen
Fähigkeiten/Fertigkeiten: die Zunahme an Fähigkeiten und Fertigkeiten im Zusammenhang und im Umgang mit dem Wissen
Einstellungen/Haltungen: die Veränderung oder Beeinflussung von Bereitschaften, Einstellungen und Haltungen
3. Themenfindung – Kompetenzorientierung
§9 APVO-Lehr
(1) Bis zum Ende des zweiten Ausbildungshalbjahres hat die Lehrkraft im Vorbereitungsdienst eine schriftliche Arbeit über ein Vorhaben oder ein Thema aus der schulischen Praxis anzufertigen, das
sich auf die Kompetenzen der APVO-Lehr bezieht.
Ausgangslage/Fragestellungen
Mein Thema der schriftlichen Arbeit lautet: …
ein Beispiel
Mein Thema der schriftlichen Arbeit lautet:
Umsetzung des Nachteilsausgleiches
Ein Konzept zur Förderung einer Schülerin/eines Schülers mit einer Beeinträchtigung/mit Beeinträchtigungen
4. Kompetenznachweis
Die schriftliche Arbeit gliedert sich laut der Vorgaben durch die APVO-Lehr und der Vorlage durch das Studienseminar Stade GHRS in vier Gliederungspunkte:
Um den Kompetenznachweis führen zu können, kommt es darauf an, den Zuwachs an Kenntnissen, Fähigkeiten/Fertigkeiten und Einstellungen/Haltungen zu verdeutlichen.
Dazu erweist es sich als notwendig, im ersten Gliederungspunkt das Vorhaben/das Thema insofern zu begründen, als der bisherige Stand an Kenntnissen, Fähigkeiten/Fertigkeiten und
Einstellungen/Haltungen als Ausgangslage betrachtet und die Notwendigkeit des Qualifizierungsprozesses offengelegt wird. Hierfür müssen messbare und sichtbare Veränderungsziele benannt
werden.
Der zweite Gliederungspunkt beschreibt den Weg des Qualifizierungsprozesses. Im dritten und wichtigsten Punkt wird das Vorhaben/das Thema reflektiert und damit gleichzeitig der Kompetenzzuwachs
darlegt. Der Anhang dient der Veranschaulichung bzw. ist als Ergänzung zu betrachten.
5. Der Stil der Themenformulierungen
In der Themenformulierung sollte bereits deutlich werden, dass die schriftliche Arbeit den eigenen Kompetenzerwerb in den Fokus nimmt. In wenigen Beispielen soll dies veranschaulicht
werden.
Beispiel 1
Die Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Beeinträchtigungen
Der Titel der Arbeit kann leicht zu einer rein wissenschaftlichen Abhandlung verleiten; es wird „nur“ die Sache (Förderung der Schülerinnen und Schüler mit Beeinträchtigungen) in den Blick
genommen,, ohne einen Bezug zu den eigenen Kompetenzen herzustellen.
stattdessen:
Umsetzung des Nachteilsausgleiches
Ein Konzept zur Förderung einer Schülerin/eines Schülers mit einer Beeinträchtigung/ mit Beeinträchtigungen
Mit den Zusätzen Umsetzung und Konzept kann davon ausgegangen werden, dass die eigenen Kompetenzen (Kenntnisse erweitern, anwenden bzw. umsetzen; Ein-stellungen/Haltungen überprüfen) ins
Blickfeld der Darlegungen rücken (siehe Punkt 2)
Beispiel 2
Präventions- und Interventionsmöglichkeiten bei Unterrichtsstörungen
siehe Anmerkungen zu Beispiel 1
stattdessen
Erweiterung der Präventions- und Interventionsmöglichkeiten bei auffälligem Verhalten eines Kindes in einem dritten Schuljahr
Der Titel der Arbeit zielt eindeutig auf den eigenen Kompetenzzuwachs ab. Das Wort Erweiterung legt nahe, dass eine [Kompetenz] - Ausgangslage offengelegt werden muss.
Des Weiteren erfolgt bereits im Titel eine Eingrenzung des Untersuchungsgegenstandes.
Beispiel 3
Die Optimierung des Lehr-Lernprozesses durch den Einsatz des Activboards im Mathematikunterricht
siehe Anmerkungen zu Beispiel 1
stattdessen
Erweiterung der Medienkompetenz zur Optimierung des Lehr-Lern-Prozesses
durch den Einsatz des Activboards im Mathematikunterricht
Der Titel trifft Aussagen zum eigenen Kompetenzerwerb laut APVO-Lehr, impliziert das damit verbundene Ziel hinsichtlich der Unterrichtsqualität und benennt den Untersuchungsgegenstand
Literaturgrundlage: Ziener, Gerhard: Bildungsstandards in der Praxis. Kompetenzorientiert unterrichten, Friedrich Verlag GmbH, Seelze 2008.
[1] Performanz ist die Bezeichnung für die Sprachverwendung & das Sprechen
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